Hirnstimulation verbessert Sprachfähigkeit nach Schlaganfall

06.04.2016

Studie mit Therapieansatz der elektrischen Hirnstimulation zeigt positive Effekte für Schlaganfall-Patienten

Nach einem Schlaganfall verlieren viele Betroffene Teile ihrer Sprachfähigkeit. Diese sog. Aphasie-Patienten können z. B. den Zusammenhang zwischen einem Objekt und dem sprachlichen Begriff nicht mehr herstellen. Der NeuroCure Forscherin Prof. Dr. Agnes Flöel an der Charité – Universitätsmedizin Berlin ist es gelungen, durch Behandlung bestimmter Gehirnareale mittels schwachem Gleichstrom Sprachstörungen zu verbessern.

Bei der klinischen Studie wurden Aphasie-Patienten acht Tage lang zweimal täglich 20 Minuten mit einer Gleichstromstimulation bzw. mit einer Scheinstimulation behandelt. Zusätzlich machten die Patienten täglich für mehrere Stunden ein Sprachtraining. Im Vergleich zu der Gruppe mit Scheinstimulation machte die Gruppe mit der elektrischen Stimulation größere Fortschritte bei Sprachtraining. „In jeder Sitzung hat man einen etwas größeren Lernzuwachs als bei der Gruppe mit Scheinstimulation festgestellt“, sagt Flöel. Schon nach acht Tagen Training war der Unterscheid „recht groß“. Patienten konnten nach der Therapie Gegenstände besser benennen, sowie Einkäufe oder Arztgespräche leichter absolvieren. Laut Flöel dauerten die positiven Effekte der Hirnstimulation etwa ein halbes Jahr an.

Die Studie „Electrical stimulation of the motor cortex enhances treatment outcome in post-stroke aphasia“ wurde im Fachjournal „Brain“ veröffentlicht. Sie hat große Aufmerksamkeit in den Medien erhalten und eine größere Folgestudie mit mehr Patienten und auch an anderen Standorten ist geplant.

Kontakt:
Prof. Dr. Agnes Flöel
Telefon: +49 (0)30 450 560 284
E-Mail: agnes.floeel@charite.de
 

Quelle: Zusammenfassung des Charité Pressespiegels

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