Sex und Gender in der Forschung

Geschlecht und Gender werden in der präklinischen und klinischen Forschung häufig nicht als forschungsrelevante Faktoren berücksichtigt, was zu unvollständigen wissenschaftlichen Erkenntnissen führt und damit große Auswirkungen auf die allgemeine Gesundheitsversorgung hat. Dies betrifft vor allem Frauen. Die Einbeziehung von Geschlecht und Gender in die Planung von Experimenten und Studiendesigns sowie die detaillierte Analyse der Ergebnisse im Hinblick auf diese Faktoren verbessert jedoch nicht nur die Aussagekraft einzelner Forschungsprojekte, sondern beschleunigt auch den translationalen Prozess und führt so zu einem größeren Nutzen der Forschung für die Bevölkerung.

Die Betrachtung von Geschlechts- und Genderunterschieden in der Forschung wird auch zunehmend von Förderorganisationen und wissenschaftlichen Verlagen gefordert.

Einige Vorteile:

  • Das Verständnis der Rolle von Geschlecht und Gender im Zusammenhang mit Erkrankungen kann Diagnose und Behandlung verbessern.
  • Die transparente Erfassung und Veröffentlichung von Daten zu Geschlecht und Gender erhöht die Reproduzierbarkeit von Experimenten und die Robustheit der Ergebnisse.
  • Die Analyse geschlechtsspezifisch aufgeschlüsselter Daten kann Möglichkeiten für Innovationen und neue Projekte aufzeigen.
Möchten Sie diese Aspekte in Ihrer Forschung integrieren? 
Unter Action Potential #3 finden Sie Leitlinien, Schulungsmaterialien und Beispiele aus der Forschung.
 
Für ein Messinstrument zur Erfassung von Geschlecht und anderen Diversitätsbereichen in Wissenschaft und Praxis:
Diversity Minimal Item Set (DiMIS), Stadler, et al.* (2023)
In mehreren Sprachen über das Charité-Institut für Gender in der Medizin erhältlich.
(*NeuroCure war an der „Diversity Assessment Working Group“, die zu dieser Publikation beigetragen hat, beteiligt).