SPARK-BIH

Aufgrund der hohen Entwicklungskosten und des fehlenden Schutzes des geistigen Eigentums schaffen es viele Erfindungen in den Biowissenschaften nicht in die klinische Praxis. Um diese Hürden – insbesondere bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen – zu überwinden, arbeitet NeuroCure mit dem SPARK-BIH-Programm zusammen. Das Programm wurde von den NeuroCure Mitgliedern Prof. Dr. Craig Garner und Prof. Dr. Ulrich Dirnagl ins Leben gerufen.

Mit „SPARK-BIH“ soll die Übertragung von Forschungsergebnissen in die konkrete Entwicklung von Diagnostikverfahren, Medizinprodukten und neuen Wirkstoffen vorangetrieben werden. Das Programm, ursprünglich an der Stanford University (USA) entwickelt, hilft Wissenschaftler*innen ihr Forschungsprojekt in die Anwendung zu bringen.

Innerhalb von NeuroCure wurde eine SPARK-Arbeitsgruppe eingerichtet, die NeuroCure-Wissenschaftler*innen bei ihren Projekten für klinisch relevante neurowissenschaftliche Therapien, Diagnosen und Geräten berät und unterstützt.

Dies geschieht vor allem durch:

  • regelmäßig angebotene Weiterbildungen (Schwerpunkt auf Translation)
  • enge Zusammenarbeit mit einem großen Beraternetzwerk (Expert*innen aus Grundlagenforschung, Industrie und zu regulatorischen Aspekte)
  • Beratung und Zusammenarbeit, um die anwendungsorientierte Projektentwicklung zu gewährleisten
  • Projektbezogene, meilensteinbasierte finanzielle Förderung.

In der ersten Ausschreibung im Jahr 2020 wurden vier Projekte zur Förderung ausgewählt:

Nach der erfolgreichen Etablierung des NeuroCure/SPARK-Programms, verlängerten NeuroCure und SPARK-BIH ihre Zusammenarbeit und starteten eine zweite Ausschreibung für Projekte im Jahr 2022. Diese fünf Teams wurden für eine Förderung ausgewählt:

Das Team PERCIPIENCE (Predictors for chemotherapy-induced polyneuropathy identified with mass spectrometry) mit PD Dr. Petra Hühnchen, PD Dr. Wolfgang Böhmerle, Dr. Vadim Farztdinov, Dr. Michael Mülleder und Prof. Dr. Matthias Endres möchte einen Biomarker für Chemotherapie-induzierte Polyneuropathien identifizieren.

Myalink ist eine digitale Plattform zur Krankheitsüberwachung von Maysthenie Patienten*innen und ermöglicht einen besseren Zugang zu Spezialist*innen. Während des Förderzeitraums plant das Team (Dr. Sophie Lehnerer, Dr. Maike Stein, Dr. Lea Gerischer, Prof. Andreas Meisel und Prof. Dr. Matthias Endres) klinische Evidenzen zu generieren, dass die Krankheitsüberwachung der Patient*innen den Krankheitsverlauf verbessert und lebensbedrohliche Krisen verhindert.

Das Team Valbiothics (Validation of Biomarkers and Potential Therapeutic Targets in Neurodegenerative Diseases) mit PD Dr. Péter Körtvélyessy, Dr. Felix Wohlrab, Laura Göschel und Prof. Dr. Matthias Endres möchte prognostische Biomarker für neurodegenerative Erkrankungen aus einer gut charakterisierten Patientenkohorte identifizieren.

Das Team von Prof. Dr. Volker Haucke, Prof. Dr. Marc Nazaré, Prof. Dr. Christoph Harms und Prof. Dr. Ulrich Dirnagl (StrokeProtect - A novel treatment to prevent endothelial lesions and thromboinflammation in ischemic stroke) will eine neue neuroprotektive Therapie für Schlaganfallpatient*innen entwickeln. Während der Förderung soll ein Wirksamkeitsnachweis erbracht werden, dass dieses Medikament die vaskuläre Integrität erhalten und Schäden nach einem Schlaganfall vermindern kann.

Ziel von dot.base (Jasper Mecklenburg, Dr. Gregor Wenzel, Prof. Dr. Andrea Kühn) ist es, eine herstellerunabhängige Plattform zur Befunddokumentation und Krankheitsüberwachung von Patienten*innen mit Tiefenhirnstimulation zu entwickeln, um die Therapie und den Krankheitsverlauf der Patient*innenen zu verbessern.

Kontakt:
Dr. Alexander Stumpf
Projektmanager NeuroCure/SPARK
alexander.stumpf@charite.de