Schädelhirntrauma-tDCS: Kognitive Störungen nach wiederholten Schädelhirntraumata
Beschreibung der Studie:
Schädelhirntraumata sind häufig, insbesondere bei Risikosportarten wie Fußball oder Eishockey. Verschiedene Studien konnten zeigen, dass auch leichte Schädelhirntraumata (Schädelhirntrauma 1.Grades, SHT 1.Grades, Gehirnerschütterung) zu bleibenden kognitiven Defiziten führen können. Darüber hinaus haben Patient:innen nach SHT 1.Grades ein höheres Risiko an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken. Die genauen Mechanismen sind hier noch unklar. Es werden aber Veränderungen der Aktivität von verschiedenen Botenstoffen im Gehirn angenommen.
PROJEKT 1 untersuchte den Einfluss von transkranieller Gleichstromstimulation (tDCS) auf die Aktivität bestimmter Botenstoffe bei jungen Patient:innen (< 40 Jahre) nach wiederholten SHT 1. Grades. Verschiedene Botenstoffaktivitäten wurden vorab mittels nichtinvasiver Methoden (sogenannter transkranieller Magnetstimulation, TMS) bestimmt. Patient:innen erhielten zudem ausführliche neuropsychologische Testungen und ein MRT des Kopfes. Perspektivisch könnte die tDCS somit helfen, bei Patient:innen nach SHT 1. Grades veränderte Botenstoffaktivitäten auszugleichen und die Patient:innen so besser vor Gedächtnisstörungen im Alter zu schützen.
PROJEKT 2 befasste sich mit dem Einfluss von tDCS auf die Aktivität bestimmter Botenstoffe bei älteren Patient:innen (> 55 Jahre), die ein SHT 1. Grades vor dem 35. Lebensjahr erlitten haben. Wie im Projekt 1 wurde die Botenstoffaktivität mittels TMS bestimmt und die Patient:innen erhielten ein MRT sowie eine ausführliche neuropsychologische Testung. Zusätzlich wurden verschiedene Biomarker im Blut bestimmt. Mit Verlaufsuntersuchungen (TMS, MRT, Blutbiomarker) nach einem und nach zwei Jahren wird geprüft, ob diese Marker prädiktiv für eine „beschleunigte“ Neurodegeneration sind.
Studienleitung: Prof. Dr. Agnes Flöel (AG Kognitive Neurologie, NCRC, Neurologie CCM)
Registrierung: Die Studie ist registriert in clinicaltrials.gov (NCT01593956).
Laufzeit der Studie: 2012 - 2014