Mya-Thymektomie: Einfluss der minimal-invasiven Thymektomie auf den Verlauf der Myasthenia gravis

Beschreibung der Studie:
Die Myasthenia gravis (MG) ist eine seltene Erkrankung die dazu führt, dass die Signalübertragung vom Nerv an die Muskulatur gestört ist. Daraus resultiert eine belastungsabhängige Muskelschwäche, welche sich zu Beginn oft im Bereich der Augenmuskulatur äußert. Bei einem Teil der Patient:innen kann es zu einer Generalisierung kommen, d.h. die Muskelschwäche breitet sich im Körper aus.

Die Ursache dieser Erkrankung ist eine Bildung von sog. Autoantikörpern gegen ein Eiweißmolekül, welches für die Übertragung der Signale an der neuromuskulären Synapse entscheidend ist. Es ist bekannt, dass ein fehlerhaft reguliertes Immunsystem für die Bildung dieser Autoantikörper verantwortlich ist.

Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Thymus, ein Organ des Immunsystems. Bei 10-15% der MG Erkrankten findet man einen Tumor in der Thymusdrüse, dessen Entfernung eine deutliche Besserung der myasthenen Beschwerden aufweist.

Dank einer großen Studie, deren Ergebnisse 2016 veröffentlicht wurden, konnte nachgewiesen werden, dass auch bei MG-Patient:innen ohne Tumor eine operative Entfernung der Thymusdrüse zur Besserung von myasthenen Beschwerden führt (MGTX-Studie). Daraus schlussfolgert man, dass MG-Patient:innen neben der medikamentösen Therapie, auch chirurgisch behandelt werden sollten.

In Bezug auf die chirurgische Behandlung gibt es für das Entfernen der Thymusdrüse verschiedene operative Techniken. Es ist jedoch bisher nicht ausreichend geklärt, ob die verschiedenen Verfahren hinsichtlich ihrer Wirkung auf die Myasthenia gravis und ihrer Sicherheit gleichwertig sind. Mit der vorliegenden Studie wollten wir dazu beitragen, diese Frage besser zu beantworten.

In der Studie wurden wir zwei Gruppen von Teilnehmenden untersuchen. Zum einen sollten 200 MG-Patient:innen, bei denen eine minimal-invasiven Thymektomie durchgeführt wurde (Tmin-Gruppe), in die Studie eingeschlossen werden. Deren Daten zur Erkrankung und zur Therapie (insbesondere zur durchgeführten Thymektomie) wurden dann mit den bereits ausgewerteten Daten der MGTX-Studie (untersuchte Patienten, die eine offene Thymektomie hatten) verglichen. Zusätzlich dazu befragten wir 200 MG-Patienten, bei denen keine Thymektomie durchgeführt wurde (T0-Gruppe). Anhand eines Vergleichs mit dieser Patientengruppe kann man ggf. Information für eine langfristige Wirkung der Thymektomie erhalten.

Studienleitung: Prof. Dr. Andreas Meisel