OPTICON: Magnetresonanztomographische Darstellung der Nn. optici mittels DTI-Bildgebung zur Differentialdiagnostik bei Patienten mit neuroinflammatorischen Erkrankungen

Beschreibung der Studie:
Die akute Sehnervenentzündung (Optikusneuritis) ist eines der häufigsten Symptome, sowohl der Multiplen Sklerose (MS), als auch der Neuromyelitis optica-Spektrum-Erkrankungen (NMOSD). Der Sehnervenschaden führt in der Regel zu einem raschen Verlust der Sehfunktion des betroffenen Auges. Dabei ist für die Prognose, das heißt, für den zu erwartenden Verlauf der Erkrankung, sowie für die Therapie des Patienten besonders entscheidend, ob eine eindeutige Zuordnung der Sehnervenentzündung zur MS bzw. NMOSD im frühen Stadium gelingt. Trotz der umfassenden Diagnostik mit serologischen Blutuntersuchungen zur Antikörper-Bestimmung, Lumbalpunktion und herkömmlicher MRT-Bildgebung ist im aktuellen klinischen Alltag nur eine unzureichende Unterscheidung zwischen MS und NMOSD mit einer hohen Restunsicherheit möglich. Dadurch kommt es nicht selten, insbesondere im frühen Stadium der Erkrankungen nach Sehnervenentzündung zu Fehldiagnosen. Dies hat in vielen Fällen zur Folge, dass den Patienten effektive Therapien zu Beginn der Erkrankung vorenthalten werden, was den Verlauf der Erkrankung im Einzelfall deutlich negativ beeinflussen und eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität zur Folge haben kann.

Um zukünftig besser zwischen den neuro-entzündlichen Erkrankungen MS und NMOSD differenzieren zu können, nutzen wir in der OPTICON-Studie die Magnetresonanztomographie (MRT) mit Diffusions-Tensor-Bildgebung (kurz: DTI) zur genauen Untersuchung (sog. Differenzialdiagnostik) der Sehnervenschäden.
Die Anwendung der DTI-Bildgebung ermöglicht das exakte Messen von Sehnervenschäden insbesondere von Entzündungen, die mit herkömmlichen, in der klinischen Routine verwendeten MRT-Messungen nicht sichtbar sind. Sollte die DTI-Bildgebung Unterschiede in Ort und Ausmaß der Sehnervenschädigungen infolge von Entzündungen zwischen MS und NMOSD erkennen, könnte diese Methode die frühe Differentialdiagnostik zwischen den Erkrankungen erheblich verbessern.

Studienleitung: Prof. Dr. med. Friedemann Paul (Leitung AG Neuroimmunologie, NCRC