Erinnerung auf molekularer Ebene erklären: Reinhart-Koselleck-Projekt für Volker Haucke
09.01.2017
Der Molekulare Pharmakologe und Biochemiker Volker Haucke erhält eine Förderung von 900.000 EURO im Koselleck-Programm der DFG für hochinnovative Forschungen an Mechanismen der neuronalen Kommunikation.
Unsere Fähigkeit, den ersten Kuss oder den letzten Tag in der Schule im Alter zu erinnern, beruht - wie die meisten anderen Funktionen unseres Gehirns - auf der Kommunikation zwischen Nervenzellen an speziellen Kontaktstellen, den Synapsen. Dort werden Signale weitergeleitet, von einer Nervenzelle zur nächsten. Und es sind dieselben Nervenzellen, die das Erlebte auch Jahrzehnte später noch wiedergeben.
Denn, im Unterschied zu den meisten anderen Zellen im menschlichen Körper, bleiben Nervenzellen und ihre Kontakte über Jahrzehnte stabil. Gelingt dies nicht, so führen synaptische und schließlich neuronale Dysfunktionen zu Krankheiten wie Neurodegeneration und Demenz. Bisher ist es ein Rätsel, wie Synapsen über Jahrzehnte funktionieren und damit die neuronale Kommunikation über die gesamte Lebensdauer erhalten.
Volker Haucke und sein Team vom Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) wollen ergründen wie die neuronale Kommunikationsmaschinerie mit dem Qualitätskontrollsystem verknüpft ist, um die Funktion der Nervenzellen zu sichern. Dazu verwenden die Forscher Methoden der optischen Bildgebung an lebenden Nervenzellen in vitro und in vivo, zusammen mit elaborierten genetischen und lichtbasierten (optogenetischen) sowie biochemischen Werkzeugen.
Das Team hat bereits die überraschende Beobachtung gemacht, dass Elemente der Maschinerie für synaptische Kommunikation auch Teil des Motors der "Taxis" sind, die positive (sogenannte neurotrophische) Signale zum Kern der Nervenzelle transportieren.
"Bisher kennen wir nur die Spitze des Eisbergs", sagt Volker Haucke und ergänzt, „das Verständnis der Qualitätskontrollmechanismen, die die Funktion der Nervenzellen und der Synapsen erhalten, ist von grundlegender Bedeutung und könnte zudem die Entwicklung völlig neuer Ansätze ermöglichen, um neurologische und neurodegenerative Krankheiten zu therapieren."
Das Projekt wurde Ende 2016 bewilligt und ist damit das zweite Reinhart-Koselleck-Projekt für einen FMP-Forscher (Volker Haucke und Leif Schröder) im letzten Jahr, ebenso auch das zweite Projekt innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft, einer Forschungsorganisation von 91 außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland, zu denen das FMP gehört.
Die Forschungsgruppe erhält für die Dauer von fünf Jahren von der DFG 0,9 Millionen Euro.
Jedes Jahr werden bis zu 10 Reinhard-Koselleck-Projekte ausgezeichnet.
Bezeichnung des Reinhart-Koselleck-Projekts:
Molekulare Mechanismen des Recyclings, Umsatzes und Transports präsynaptischer Membranen
Denn, im Unterschied zu den meisten anderen Zellen im menschlichen Körper, bleiben Nervenzellen und ihre Kontakte über Jahrzehnte stabil. Gelingt dies nicht, so führen synaptische und schließlich neuronale Dysfunktionen zu Krankheiten wie Neurodegeneration und Demenz. Bisher ist es ein Rätsel, wie Synapsen über Jahrzehnte funktionieren und damit die neuronale Kommunikation über die gesamte Lebensdauer erhalten.
Volker Haucke und sein Team vom Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) wollen ergründen wie die neuronale Kommunikationsmaschinerie mit dem Qualitätskontrollsystem verknüpft ist, um die Funktion der Nervenzellen zu sichern. Dazu verwenden die Forscher Methoden der optischen Bildgebung an lebenden Nervenzellen in vitro und in vivo, zusammen mit elaborierten genetischen und lichtbasierten (optogenetischen) sowie biochemischen Werkzeugen.
Das Team hat bereits die überraschende Beobachtung gemacht, dass Elemente der Maschinerie für synaptische Kommunikation auch Teil des Motors der "Taxis" sind, die positive (sogenannte neurotrophische) Signale zum Kern der Nervenzelle transportieren.
"Bisher kennen wir nur die Spitze des Eisbergs", sagt Volker Haucke und ergänzt, „das Verständnis der Qualitätskontrollmechanismen, die die Funktion der Nervenzellen und der Synapsen erhalten, ist von grundlegender Bedeutung und könnte zudem die Entwicklung völlig neuer Ansätze ermöglichen, um neurologische und neurodegenerative Krankheiten zu therapieren."
Das Projekt wurde Ende 2016 bewilligt und ist damit das zweite Reinhart-Koselleck-Projekt für einen FMP-Forscher (Volker Haucke und Leif Schröder) im letzten Jahr, ebenso auch das zweite Projekt innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft, einer Forschungsorganisation von 91 außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland, zu denen das FMP gehört.
Die Forschungsgruppe erhält für die Dauer von fünf Jahren von der DFG 0,9 Millionen Euro.
Jedes Jahr werden bis zu 10 Reinhard-Koselleck-Projekte ausgezeichnet.
Bezeichnung des Reinhart-Koselleck-Projekts:
Molekulare Mechanismen des Recyclings, Umsatzes und Transports präsynaptischer Membranen
Quelle:
Kontakt:
Prof. Dr. Volker Haucke
Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie(FMP) und Excellenzcluster NeuroCure
Phone +49-30-94793101
E-Mail: HAUCKE@fmp-berlin.de
Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie(FMP) und Excellenzcluster NeuroCure
Phone +49-30-94793101
E-Mail: HAUCKE@fmp-berlin.de