James Poulet gewinnt zweites Stipendium des Europäischen Forschungsrats

27.01.2016

Der Gruppenleiter Dr. James Poulet vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und dem NeuroCure Exzellenzcluster erhält eine weitere der begehrten Millionenförderungen des Europäischen Forschungsrats.

Die Stipendien des Europäischen Forschungsrats (European Research Council, ERC) gehören zu den bedeutendsten Förderprogrammen in Europa. Dr. James Poulet baute sein Labor bereits mit den Mitteln eines ERC Starter-Stipendiums mit einem Förderungsvolumen von 1,5 Millionen Euro auf. Nun konnte er ein mit 2 Millionen Euro dotiertes ERC Consolidator-Stipendium gewinnen, das sich an bestehende, exzellente Forschergruppen richtet. MDC-Wissenschaftler warben damit seit 2009 bereits 15 ERC-Stipendien ein.

Poulet interessiert die Funktion des Hirns und Nervenschaltkreisen bei der Wahrnehmung. Wie erzeugt das Gehirn Sinneswahrnehmungen aus verschiedenen Umweltreizen? – eine grundlegende, aber bislang unbeantwortete Frage der Neurobiologie.

Für ihre Arbeit nutzen er und sein Team trainierte Mäuse, die auf einen Reiz an der Vorderpfote durch Änderungen im Verhalten reagieren. So fanden sie heraus, dass eine bestimmte Hirnregion, der primäre somatosensorische Cortex, durch kühle Temperatur und durch Berührung angeregt wird. Die Forscher verblüffte, dass einzelne somatosensorische Nervenzellen beide Reize detektieren und verarbeiten.

Aber: „Wie ist es möglich, dass verschiedene Umweltreize wie Kühle und Berührung getrennt oder zusammen wahrgenommen werden, wenn sie doch durch die selben Zellen detektiert werden? Wie werden Kühle und Berührung unterschieden, und wie werden sie miteinander integriert?“, fragt James Poulet. Mit der neuen Fünfjahresförderung wird er versuchen, diese Fragen zu beantworten. Dafür wird er das Vorderpfotenmodell nutzen, und auch modernste optogenetische Verfahren und Verhaltensstudien.

Der Cortex ist auch an der Schmerzwahrnehmung beteiligt, bei Krankheiten wie Schizophrenie sind seine Funktionen gestört. Neue Erkenntnisse über seine Arbeitsweise könnten helfen, diese Vorgänge besser zu verstehen.

Quelle: Pressemitteilung des MDC

Pressekontakt:
Josef Zens
presse@mdc-berlin.de
 
 

Zurück