Langzeitgedächtnis: HU wirbt DFG-Forschungsprojekt ein
28.05.2018
Behandlungsmethoden gegen Demenz und Alzheimer sollen entwickelt werden
Wie funktioniert unser Langzeitgedächtnis? – Dies ist die Kernfrage, mit der sich ab Juli 2018 Forscherinnen und Forscher der Humboldt-Universität (HU) mit Kolleginnen und Kollegen anderer großer Wissenschaftsinstitutionen, insbesondere der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des dort angesiedelten Exzellenzclusters NeuroCure, intensiv beschäftigen werden.
Möglich macht dies ein erfolgreicher Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für den Sonderforschungsbereich (SFB) „Mechanismen und Störungen der Gedächtnis-Konsolidierung: Von Synapsen zur Systemebene“.
Die Initiative zum Sonderforschungsbereich kommt aus dem Institut für Biologie der HU. Die Bewilligung der DFG spiegelt die hohe Anerkennung und Professionalität des Instituts wieder – nicht zuletzt durch die Mitwirkung am übergreifenden Exzellenzcluster NeuroCure.
„Nirgendwo auf der Welt gibt es derzeit eine ähnlich diverse Gruppe von Forscherinnen und Forschern, die die Konsolidierung des Gedächtnisses untersucht“, kommentiert Matthew Larkum, Professor für Neuronale Plastizität an der HU und Sprecher des Sonderforschungsbereichs, die positive Entscheidung.
Das Gedächtnis ist ein Phänomen, das uns als menschliche Wesen ausmacht aber über dessen Funktionsweise bisher so gut wie nichts bekannt ist. Der neue Sonderforschungsbereich setzt genau dort an. 10 Millionen Euro stehen zunächst ab 1. Juli 2018 für vier Jahre zur Verfügung. Zum Team des SFB gehören rund 50 Mitwirkende.
Ziel des Projektes ist es, die Prozesse, die der Entwicklung des Langzeitgedächtnisses zugrunde liegen, zu beschreiben und zu verstehen. Die Forschergruppe will die Grundlagen des Gedächtnisaufbaues entschlüsseln, um zu verstehen, wie die Gedächtnisausbildung positiv beeinflusst und gestärkt werden kann. Es sollen neue Behandlungsmethoden für bisher kaum behandelbare Krankheitsbilder wie Alzheimer und Demenz entwickelt werden. Methodisch werden dafür Grundlagenforschung und klinische Projekte, die direkt mit Patienten arbeiten, kombiniert.
Folgende Institutionen sind beteiligt am SFB „Mechanismen und Störungen der Gedächtnis-Konsolidierung: Von Synapsen zur Systemebene“:
Humboldt-Universität zu Berlin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Freie Universität Berlin, Technische Universität Berlin, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsmedizin Greifswald, Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Quelle:
Pressemitteilung der Humboldt-Universität zu Berlin
Kontakt:
Prof. Dr. Matthew E. Larkum
Sprecher des SFB
Tel.: 030 450-539117
matthew.larkum@hu-berlin.de