Wie Medikamente zu Drogen werden

07.09.2018

Anlässlich des diesjährigen internationalen literaturfestivals berlin (ilb) ist der Berliner Wissenschaftler Prof. Dr. Christoph Stein, Direktor der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin an der Charité-Universitätsmedizin Berlin und Mitglied im Einstein-Zentrum für Neurowissenschaften zu Gast im Haus der Berliner Festspiele. Am 10. September 2018 um 21 Uhr diskutiert er gemeinsam mit FAZ Redakteur Harald Staun über die Gefahren, die eine langfristige Gabe von starken Schmerzmitteln mit sich bringen.

Opioidhaltige Arzneimittel können schnell zu einer Abhängigkeit führen – dennoch sind sie für den klinischen Alltag unverzichtbar – etwa nach Operationen oder bei Krebspatienten.
In den USA ist es in den letzten Jahren zu einer beispiellosen Opioid-Abhängigkeit gekommen, weil Ärzte dort zu lange sorglos Opioide verschrieben haben. Das Land wurde mit den starken Schmerzmitteln regelrecht überschwemmt. Monatlich sterben tausende Menschen an Überdosierungen. Auch in Deutschland werden Schmerzmittel, die Opioide enthalten verschrieben – Tendenz steigend. Sie werden häufig bei chronischen Schmerzen verschrieben, obwohl sie nicht unbedingt notwendig sind.
Christoph Stein erläutert neben den Gefahren einer regelmäßigen Opioid-Einnahme auch wie alternative Therapien aussehen könnten.

Christoph Stein ist Direktor der Klinik für Anästhesiologie und operative Intensivmedizin an der Charité Universitätsmedizin Berlin und Mitglied des Einstein-Zentrums für Neurowissenschaften. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich Schmerzforschung, -therapie, Narkose und Opioid-Therapie.

Die Veranstaltung wird in der Reihe „The Politics of Drugs“ präsentiert, die in diesem Jahr zum ersten Mal in der Sparte Specials Teil des Programms ist. In Vorträgen und Gesprächsrunden werden das Verständnis und der politische Umgang mit Drogen im historischen Rückblick betrachtet. Auch werden heutige Produktionsformen und Verkehrswege bis hin zum Konsum und dessen Auswirkungen verfolgt.
Ziel der Veranstaltungen ist es, verschiedene Modelle der Drogenpolitik sowie deren Vor- und Nachteile herauszuarbeiten und neue Akzente im internationalen Diskurs über Drogen zu setzen.

Das internationale literaturfestival berlin findet seit 2001 jährlich statt. Rund 200 Autoren aus 40 Ländern stellen ihre Werke vor. Neben wissenschaftlichen Beiträgen präsentiert das Festival eine große Vielfalt zeitgenössischer Literatur aus aller Welt. Das 18. internationale literaturfestival berlin findet vom 5. bis 15. September im Haus der Berliner Festspiele sowie an weiteren Orten in Berlin statt.

Das Exzellenzclusters NeuroCure und das Einstein-Zentrum für Neurowissenschaften Berlin an der der Charité – Universitätsmedizin Berlin unterstützen die Veranstaltung.

Wann: 10. September 2018, 21:00 Uhr
Wo: Kaminzimmer des Literaturhauses Berlin (Fasanenstraße 23, 10719 Berlin)

Prof. Dr. Christoph Stein
Direktor Klinik für Anästhesiologie m.S. operative Intensivmedizin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
E-Mail: christoph.stein(at)charite.de
https://anaesthesie.charite.de/

 

Links:
Exzellenzcluster NeuroCure
www.neurocure.de
Einstein-Zentrum für Neurowissenschaften Berlin
https://www.ecn-berlin.de/news.html
internationales literaturfestival berlin
www.literaturfestival.com
Haus der Berliner Festspiele
www.berlinerfestspiele.de/literaturfestival

Kontakt:
Dr. Claudia Blum
Exzellenzcluster NeuroCure
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 539 814
E-Mail: claudia.blum@charite.de

Linda Faye Tidwell
Einstein-Zentrum für Neurowissenschaften Berlin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
t: +49 30 450 539 745
E-Mail: linda-faye.tidwell@charite.de

 

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