ERC Synergy Grant zum spielerischen Lernen

24.10.2018

BrainPlay – Unter diesem Titel untersucht ein interdisziplinäres Forscherteam, was beim Spielen im Gehirn geschieht. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Berlin Institute of Health (BIH), der Humboldt-Universität zu Berlin sowie der Universität Genf gehen der Frage nach, wie Spielen zu Lernvorgängen im Gehirn beiträgt. Dafür erhalten sie im Rahmen eines ERC Synergy Grants für sechs Jahre rund 9,8 Millionen Euro vom Europäischen Forschungsrat (ERC).

Das Projektteam von BrainPlay möchte Mechanismen des Lernens besser verstehen. Mit dem Fokus auf das Lernen durch Spielen werden in der breit angelegten Studie Lernmechanismen von der zellulären Ebene bis hin zur kognitiven Leistungsfähigkeit untersucht. Ziel ist es, auf neurobiologischer Ebene zu verstehen, wie wir lernen und wie spielerisches Lernen unser Gehirn verändert.

„Wir wissen erst sehr wenig darüber, was beim Spielen in unserem Gehirn vor sich geht und wie der Gehirnzustand während des Spiels das Lernen beeinflusst“, erklärt Prof. Dr. Robert Gütig, Professor für Mathematische Modellierung des Neuronalen Lernens an der Charité und dem BIH. Der theoretische Neurowissenschaftler verantwortet eines der vier zentralen Teilprojekte in BrainPlay. Darin befasst er sich mit einer neuen Theorie über neuronale Selbstlernmechanismen. Ein zweites Teilprojekt an der Charité wird von Prof. Dr. Dietmar Schmitz, Direktor des Neurowissenschaftlichen Forschungszentrums und Sprecher des Exzellenzclusters NeuroCure, geleitet. Er untersucht die molekularen und zellulären Mechanismen der synaptischen Veränderungen im selbstlernenden Gehirn. „Wir möchten mehr darüber erfahren, wie das Gehirn in der Lage ist, sich selbst Wissen und Fertigkeiten anzueignen, also wie unser Gehirn autodidaktisch lernen kann“, sagt Prof. Schmitz. Für die zwei Teilprojekte erhält die Charité rund 4,8 Millionen Euro der Fördersumme.

ERC Synergy Grants
ERC Synergy Grants fördern Teams von zwei bis vier exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Die Projekte sollen zu Entdeckungen an den Schnittstellen zwischen Disziplinen und zu substantiellen Fortschritten an den Grenzen des Wissens führen. Als Voraussetzung gilt, dass das Vorhaben nur durch die Zusammenarbeit der Forscherinnen und Forscher möglich ist. Die maximale Fördersumme pro Projekt beträgt zehn Millionen Euro für eine Laufzeit von bis zu sechs Jahren. Dieses Jahr wurden von 295 begutachteten Forschungsanträgen 27 Anträge (9 Prozent) zur Förderung ausgewählt.

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Kontakt:
Prof. Dr. Dietmar Schmitz
Direktor Neurowissenschaftliches Forschungszentrum
Sprecher Exzellenzcluster NeuroCure
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Email: Dietmar.schmitz(at)charite.de

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